Wie jedes Jahr fand am Tag der Deutschen Einheit der traditionelle Holzland-Cross in Heltersberg statt. Der TuS 06 Heltersberg bewies erneut, dass er eine tolle Veranstaltung auf die Beine stellen kann – mit bestens präparierten Strecken, leckerem Kuchen, Würstchen und einer Organisation, die keine Wünsche offenließ.
Schade allerdings, dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr deutlich kleiner ausfiel als gewohnt. Während im vergangenen Jahr noch 148 Läuferinnen und Läufer in fünf Rennen an den Start gingen, fanden sich diesmal lediglich 53 Starter ein. Das tat der Strecke zwar sehr gut, aber die Atmosphäre litt deutlich: Statt dichtem Kampfgetümmel herrschte auf weiten Teilen des Rundkurses eher Einsamkeit. Wer früher einmal in der 4., 5., oder gar 6. Runde im Matsch kämpfen musste, fand sich diesmal auf fast durchgehend festem Untergrund wieder – ein seltener Luxus beim Crosslauf. Dafür fehlte vielerorts das typische „Renngefühl“ – spätestens, wenn man merkt, dass vor und hinter einem mehrere hundert Meter lang niemand zu sehen ist. Dann wird im Kopf schnell vom Wettkampf- in den Trainingsmodus umgeschaltet.
Trotz der geringen Teilnehmerzahl war die Leistungsdichte beachtlich: Ein Teil der Pfälzer Elite war am Start, und die Rennen hatten es sportlich durchaus in sich.
Auf der Mittelstrecke hielten die LC-Starter Tim und Sascha zunächst in der Spitzengruppe mit Alexander Barnsteiner, Marko Martin, Jessica Keller und Matthias Andes mit. In der zweiten von drei Runden zog Alexander Barnsteiner das Tempo aber an und sprengte die Gruppe. Übrig blieb ein spannender Zweikampf zwischen Tim und Matthias, den Tim nach 17:57 Minuten für sich entschied. Damit sicherte er sich nicht nur den Altersklassensieg, sondern auch den 3. Platz in der Männerwertung – sowie ein Interview mit der Rheinpfalz. Sascha musste die Entscheidung aus einiger Entfernung verfolgen, kam aber in 18:34 Minuten als fünfter Mann ins Ziel und gewann seine Altersklasse – die mit immerhin vier Startern auch die teilnehmerstärkste des Rennens war.
Die Langstrecke an diesem Tag war eine Erfahrung für sich. In früheren Jahren stellte der LC Donnersberg allein mehr Läufer als diesmal insgesamt am Start standen. Für Sascha war es zudem eine Premiere: Noch nie hatte er sich im Verhältnis zum Feld so weit hinten wiedergefunden. Nach 38:49 Minuten überquerte er als 7. von 11 Teilnehmern die Ziellinie – ein eher ungewohntes Gefühl, selbst wenn er fast alle Läufer hinter sich überrundet hatte. Tim lag mit 37:38 Minuten etwas näher an der Spitze und belegte den 6. Gesamtrang – in einem kleinen, aber feinen „Elitefeld“, in dem selbst zwei ehemalige Mannschafts-Weltmeister nur auf Platz 3 und 4 liefen.
Es waren hervorragend organisierte Läufe, denen nur eines fehlte: eine größere Teilnehmerzahl. Die Veranstaltung hätte deutlich mehr Starter verdient. Hoffen wir, dass am 3. Oktober 2026 wieder mehr Läuferinnen und Läufer den Weg nach Heltersberg finden – vielleicht ja im Rahmen der Cross-Pfalzmeisterschaften oder als Teil des Laufladencups.
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