Mittlerweile können wir stolz behaupten, dass unser Trail es zu gewisser Bekanntheit geschafft hat.
Mit Stolz können wir aber auch noch einen weiteren Fakt in der Trailwelt nennen, nämlich, dass wir einen Trailprofi in unseren Reihen haben. Max Rahm hat sein komplettes Leben diesem Sport gewidmet, ist für bessere Trainingsbedingungen in die Tiroler Berge nach Innsbruck gezogen und kann mittlerweile auch einige beachtliche Siege, wie den DonnersbergTrail und den Wings for life Run in München 2024, vorweisen. Um seinen bisher größten Sieg und einen noch größeren Schritt in seiner noch jungen Trailkarriere soll sich dieser Artikel drehen.

Das Rennen: der Ehrwald Trail beim Zugspitz Ultra Trail
die rohen Daten: 86 km – 4.080 hm
Startzeit: 23:00

Mancher Leser wird nun gestutzt haben, Startzeit 23:00Uhr, bedeutet also, dass der Großteil des Rennens in der Nacht stattfindet, zumindest für die Profis. Die erste der zwei neuen Erfahrungen für Max. Die zweite neue Erfahrung ist die Länge an sich, sein bisher längstes Rennen war der Obala Ultra Trail in Slowenien mit 65km.

Am 13.06 um 23:00 Uhr, ein Freitag, soll es also losgehen. Im Gegensatz zu vielen anderen steht der Freitag der 13. bei der Familie unter einem sehr guten Stern, denn an einem Freitag dem 13., 28 Jahre zuvor wurde Max geboren. Ein Rennen am Geburtstag, was kann da schon schief gehen?
Wie sich im Nachhinein herausstellen wird nicht wirklich viel.

86km, das bedeutet nicht nur ein großes läuferisches Unterfangen sondern auch eine logistische Herausforderung, um diese zu bewältigen hat Max Unterstützung von seinen Eltern Sabine und Uwe Rahm erhalten. In Max‘ absolut professioneller Manier erhielten die Beiden ein Excel-Sheet, das jede Verpflegungsstelle mit der angepeilten Zeit und seinen jeweiligen Bedürfnissen und der benötigten Ernährung beinhaltete.

Nun zum Rennen.
Laut Max ist ein wichtiger Faktor bei langen Trabrennen immer in Abschnitten zu denken. Um mental auf der Höhe zu bleiben ist das Denken von einer Verpflegungsstelle zur nächsten von entscheidender Bedeutung.
Auf dem ersten größeren Abschnitt bis km 30 warten direkt zwei große Up- und Downhills. Max ging diese Anstiege und auch die Downhills sehr kontrolliert an. Ein weiterer wichtiger Punkt in seiner Rennstrategie war es, sich klare Herzfrequenzlimits zu setzten und sich auch an diese zu halten. Ein Tipp, der für jeden Ultratrailläufer von unschätzbarem Wert ist.
Trotz seines persönlichen Pacinglimits hat Max in diesem frühen, nächtlichen Teil des Rennens ganz schön gepusht und sich ein Battle mit Malte Lüttermann geliefert, den er auch schließlich ziehen lassen musste. Max lag nun auf dem 2. Platz
An jeder der Verpflegungsstellen hieß es sich optimal zu verpflegen und die korrekte Menge an Kohlenhydraten zu sich zunehmen. Das, dies an den Verpflegungsstellen so gut funktioniert hat verdankt er auch seiner Crew (Uwe und Sabine), die den VP jedesmal mit neuen Flaschen und Gels parat standen.

Der nächste Abschnitt von km 30 bis km 60 sollte nun Max’s Teilstück werden. Die Strecke ist hier flacher und weniger technisch, perfektes Terrain für den Mann mit einer Marathon-PB von 2:23. Die Chance, um Boden auf Lüttermann gutzumachen. Und Max nutzte die Chance und als notorischer Perfektionist lief er nicht nur auf seinen Kontrahenten auf, sonder riss auch gleich noch eine größere Lücke.


Nun gilt es den Vorsprung im nächsten Uphill zu halten und am Besten ihn sogar auszubauen. Das bedeutet für Max auf den nächsten 12km (60-72km) Kopf nach unten und mit dem richtigen Mindset, dem Grindset, hoch zum letzten Gipfel.

Dann ging es in den letzten Downhill. Mittlerweile hat unser LC-Profi einen durchaus sehr komfortablen Vorsprung, aber auf dem Trail gilt, die Downhills entscheidender als Uphills. Und natürlich auch der Fakt, der bei jedem Rennen entscheidend ist, nämlich, dass man sich erst sicher sein kann, wenn man die Ziellinie überquert hat.
Max schießt also in den Downhill, er hat jetzt schon über 70km in den Beinen und ist seit mehr als 8 Stunden unterwegs. Und dann passiert es, er knickt zum zweiten Mal in diesem Rennen um und diesmal war es heftig. Wenn Max sagt es war heftig können wir ihm das auch ruhig glauben, schließlich lief er im letzten Jahr 2 Etappen des Transalpine Run mit einer gebrochenen Rippe.
Max kann die technischen Bergabpassagen nicht mehr laufend bewältigen und muss gehen. Hier zeigte sich dann die krasse mentale Stärke und Leidensfähigkeit unseres jungen Trailläufers. Laufen war erst wieder auf den breiten Forststraßen möglich.

Endlich ist der letzte Kilometer erreicht. Max ist der Sieg nun gewiss. Motto nun: einfach nur genießen.

Max Rahm hat den Ehrwald Trail gewonnen und erneut bewiesen, dass für ihn Freitag der 13. ein Glückstag ist.
Herzlichen Glückwunsch vom gesamten LC wir sind stolz auf dich.

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